„NetzwerkMorgen: Kleine Runde – 1 Stunde“, so lautet das neue, virtuelle Veranstaltungsformat von kunststoffland NRW zu aktuellen Themen von Mitgliedern – für Mitglieder.
Einblicke rund um das Thema Materialeigenschaften in der Simulation erhielten die 20 Teilnehmer zur Auftaktveranstaltung am 30. Juni 2021 durch Angela Kriescher, Head of Product Management bei SIMCON kunststofftechnische Software GmbH, die in ihrem Impulsvortrag „Recyclingrohstoffe und deren Nutzung in Simulation und Qualitätsvorhersage“ Beispiele der Spritzguss-Simulation vorstellte und dabei die aktuellen Herausforderungen beim Einsatz von Recycling-Ware im Vergleich zu Neuware skizzierte.
Während bei Virgin-Materialien alle Materialdaten verfügbar seien und somit die Bauqualität nahezu vollständig vorhergesagt werden könne, gebe es bei Recyclingmaterialien aktuell verschiedene Herausforderungen. Dazu zählen neben hohen Chargenschwankungen, eine teils unbekannte Zusammensetzung der Mischware sowie fehlende Erfahrungswerte bei den Verarbeitern, auch die teils nur rudimentär verfügbaren Materialdaten. Um den Einsatz von Recyclingrohstoffen voranzutreiben sei darum entscheidend, Materialkennwerte und Schwankungsbreiten zu kennen, um am Ende eine sichere Vorhersage und Reproduzierbarkeit von Qualitäten im Bauteil zu erreichen.
Grundsätzlich sollten – neben den bereits bestehenden gesetzlichen Vorgaben für Quoten von Recyclingmaterialien – alle Bedarfe im Fokus stehen: Kundenanforderungen, Vorgaben von OEMs und eigene Ansprüche und Erwartungen von Kunden an das Thema Nachhaltigkeit. Zum Thema Klassifizierung von Recyclingkunststoffen wurde darauf hingewiesen, dass aktuell ein DIN-Standard erarbeitet wird und man sich hier noch einbringen kann.
Ines Oud, Geschäftsführerin von SIMCON, forderte die Teilnehmer auf, sich jetzt mit dem Thema Einsatz von Rezyklaten auseinanderzusetzen – die gesetzlichen Anforderungen und Regularien werden kommen und wer sich dann erst mit dem Thema befasst, läuft Gefahr abgehängt zu werden.
